Wer mich kennt, weiß: Ich liebe Sprache. Nicht nur, weil ich beruflich mit ihr zu tun habe, sondern weil sie das beste Spielzeug ist, das man mit in den Alltag nehmen kann! Und wie das mit gutem Spielzeug so ist: Es wird nie langweilig!
Heute nehme ich dich mit in meine persönliche Schatzkiste sprachlicher Stilmittel. Keine Sorge, es wird nicht trocken. Ich verspreche dir ein bisschen Stil, ein bisschen Witz, aber vor allem ganz viel Liebe zur deutschen Sprache.
1. Alliteration: der Reim, der keiner sein will
Warum ich sie liebe? Weil sie klingt wie ein Gedicht auf Speed.
Mit Mütze, Matsch und Missmut morgens zum Meeting – klingt irgendwie wie ein schlechter Montag, aber eben auch wie Musik. Die Alliteration spielt sich im Kopf ein wie ein nerviger, aber charmant-nachhaltiger Ohrwurm.
Und wenn Marken mit ihren Botschaften beeindrucken wollen, funktioniert das mit der richtigen Wiederholung einfach besser: Flink, fair, freundlich verkauft sich eben besser als schnell, korrekt und ganz okay drauf.
Alliteration ist wie Zähneputzen: Gibt dem Ganzen mehr Biss.
2. Metaphern. Oder: Kopfkino
Was wären wir bloß ohne Metaphern? Wahrscheinlich sprachlich obdachlos. Denn sie sind unsere kreative Notlösung, wenn uns das richtige Wort fehlt oder wir einfach mehr Farbe ins Spiel bringen wollen.
Ich sage lieber die Idee war ein Griff ins Klo als sie war nicht optimal. Das eine ist ein höfliches Nicken, das andere ein inneres Kopfschütteln mit Bildsprache.
Metaphern sind kleine sprachliche Memes: Sie sagen mehr als tausend trockene Fakten und man merkt sie sich (manchmal auch unfreiwillig). Wer seine Texte mit Bildern spickt, lädt zum Verweilen ein. Und zum Schmunzeln. Und im besten Fall zum Teilen.
3. Parenthese, aka die Klammer, die keiner braucht, aber jeder liebt
Du kennst das. Man liest einen Satz – und plötzlich: Trommelwirbel – ein Einschub.
Die Parenthese ist das sprachliche Äquivalent zur Seitengasse in einer Altstadt: Man muss sie nicht nehmen, aber wenn man es tut, entdeckt man meistens ein kleines Café mit hervorragendem Espresso.
Ein Beispiel?
„Ich schreibe, das ist kein Scherz, wirklich gerne Texte über sprachliche Eigenheiten.“
Sie ist charmant, bringt Persönlichkeit rein und erlaubt das, was vielen Texten fehlt: einen echten Moment der Nähe.
4. Achtung Ironie! Bitte mit Vorsicht genießen
Ironie ist wie Chili: Wenn man sie beherrscht, verleiht sie dem Text die richtige Schärfe. Wenn nicht, brennt’s lichterloh.
Ich liebe Ironie, weil sie es erlaubt, Wahrheiten auf charmante Weise zu servieren. Ach, wie schön, wieder ein Meeting, das auch eine Mail hätte sein können! – das sagt alles, ohne passiv-aggressiv zu sein. Naja, fast.
Texte mit einem Hauch Ironie sind wie Menschen mit Humor: Sie bleiben im Kopf. Und sie wirken authentisch. Vorausgesetzt, man weiß, wann es zu viel des Guten wird.
5. Wortneuschöpfungen oder Neologismen – weil Duden nicht alles ist
Der Duden ist gut. Aber wenn man bedenkt, dass Sprache aus der Anwendung, aus dem Gesprochenwerden, heraus entsteht, dann sollten wir viel häufiger selbst kreativ werden! Oder wie oft hast du schon „sitt“ gesagt, nur weil es im Duden steht?
Ich liebe es, neue Wörter zu erfinden. Sprachbasteln nenne ich das. Wenn man aus zwei mittelmäßigen Begriffen ein richtig gutes neues Ding macht. Beispiel? Wenn du ein Picknick für den Strand vorbereitest, es aber in der Sonne vergisst. Manchmal hast du dann Manschelone dabei.
Oder: Jemand, der sich in mein Fettnäpfchen setzt, wird von mir kurzum gerne mal eben zu einem Arschhörnchen oder einem Arschaeopteryx gemacht.
Solche Erfindungen machen Texte lebendig, verspielt und unvergesslich. Sprache darf Spaß machen. Muss sogar. Und wenn ich dafür ein paar Wortgrenzen sprengen muss: gerne doch!
6. Anapher – das Sprachpendel
Die Anapher ist das Stilmittel der großen Redner.
Die Anapher ist der Rhythmus, der hängen bleibt.
Die Anapher ist mein persönlicher Trommelwirbel.
Sie bringt Struktur, Klarheit und einen Takt, der Sätze tanzen lässt. Sie eignet sich perfekt, um Wichtiges zu betonen, zu inszenieren, zu dramatisieren. Oder einfach, um mal richtig auf den Putz zu hauen.
Ein Text mit Anapher ist wie ein Text mit Megafon – nur ein bisschen eleganter.
7. Der bewusst gesetzte Stilbruch. Bravsein kann jeder
Manchmal schreibe ich einen Satz, der klingt wie aus dem Lehrbuch. Und dann – zack – kommt einer, der tut so, als hätte er nie Deutschunterricht gehabt.
Warum? Weil der Kontrast wirkt.
Ich liebe es, wenn man Erwartungen bricht. Wenn der Text plötzlich was macht, womit keiner rechnet. Das bleibt hängen.
Du denkst, du liest einen Corporate Blog, und dann steht da plötzlich sowas wie: Dieser Absatz ist wie ein Pappbecher bei 40 Grad – überflüssig und instabil.
Ein bisschen Mut zum Stilbruch zeigt Haltung. Und Persönlichkeit. Und manchmal sogar Humor.
Und jetzt kommt das mir mit Abstand allerallerliebste Stilmittel. Tadaaa: das Oxymoron!
6. Das Oxymoron: Wenn Worte sich zoffen und dabei Poesie entsteht
Ein Oxymoron ist wie ein kleines sprachliches Duell auf engstem Raum. Zwei Begriffe, die sich eigentlich spinnefeind sein müssten, kuscheln sich in einem Ausdruck aneinander. Klingt paradox? Ist es auch. Und genau das macht’s so reizvoll.
Klassiker wie „bittersüß“, „alter Knabe“ oder „beredtes Schweigen“ zeigen, wie sehr sich Gegensätze sprachlich lieben können. Richtig auf die stilistische Sahneschnitte treibt es das Oxymoron aber bei Paul Celan: „Schwarze Milch der Frühe“. Diese beiden Wörter haben sich eigentlich nichts zu sagen – und genau deshalb schreien sie uns an. Celan benutzt diesen Gegensatz, um das Unsagbare anzudeuten. Milch steht für Leben, Schwarz für Tod. Zusammengenommen wird daraus ein sprachliches Mahnmal, das sich einbrennt.
Ob poetisch, humorvoll oder ironisch: Oxymora würzen Texte mit genau der richtigen Dosis kognitivem Kitzel. Sie bringen Leser zum Stolpern und Nachdenken, zum Schmunzeln oder Schaudern. Und manchmal, ganz selten, sagen sie mehr als ein ganzer Absatz.
Und was bringt das alles?
Gute Frage.
Meine Stilmittel sind keine reine Zierde. Sie sind mein Werkzeugkasten, mit dem ich Texte schreibe, die gelesen, geliebt und geteilt werden. Sie machen Content lebendig, schillernd und überraschend. Und ja, sie sorgen dafür, dass dein Thema nicht einfach nur korrekt, sondern charmant rüberkommt.
Denn eines habe ich gelernt:
Ein Text kann alles sein.
Nur langweilig darf er nie werden.
Lust auf einen Text, der dich und deine Marke nicht nur korrekt, sondern mit einem Augenzwinkern präsentiert? Ich schreib dir was. Aber nur mit Stil.